Breaking the Reverb Mold: How smart:reverb 2 differs from common reverbs

Juni 17, 2025 | Know-how

Wenn du seit Jahren mit klassischen Reverb-Plug-ins arbeitest, fühlt sich smart:reverb 2 vielleicht wie eine neue Sprache an – oder zumindest wie ein ungewohnter Dialekt. Doch hinter der modernen Benutzeroberfläche und der KI-gestützten Engine steckt ein vertrautes Ziel: Räumlichkeit und Tiefe im Mix gestalten. Der Unterschied? smart:reverb 2 verfolgt einen perzeptiven, intelligenten Ansatz – inklusive Group Mode.

In diesem Artikel sehen wir uns an, was smart:reverb 2 besonders macht und wie du sein kreative Potenzial dank eines neuartigen Workflows optimal nutzt. Es stimmt, smart:reverb 2 ist kein gewöhnliches Reverb-Plug-in – aber sobald man sich auf den wahrnehmungsorientierten Ansatz einlässt, wird daraus ein intuitives Werkzeug für kreative und professionelle Mixes.

In diesem Beitrag behandeln wir folgenden Themen:

 

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Tiefe (Distance) statt klassischem Dry/Wet

Eines der ersten Dinge, die auffallen: Es gibt keinen klassischen Dry/Wet-Regler. Stattdessen setzt smart:reverb 2 auf einen Parameter namens Distance. Dieser funktioniert wie eine weiterentwickelte Dry/Wet-Kontrolle – nur besser: Er mischt nicht nur das Reverb-Signal, sondern bildet auch ab, wie Schall in echten Räumen mit der Entfernung klingt.

Je weiter du eine Quelle zurückziehst, desto diffuser und dumpfer wird der Reverb – das sorgt für natürliche Tiefenstaffelung.

Tipp: Wenn du Distance lieber wie einen klassischen Dry/Wet-Regler verwenden willst, kannst du den Distance-Filter deaktivieren (kleines Filtersymbol neben dem Parameter).

Größe (Size) statt Nachhallzeit: Reverb räumlich gestalten

Ein weiterer Unterschied: Es gibt keine dedizierten Regler für Reverb Time oder Pre-Delay. Stattdessen steuerst du mit Size und Distance die räumliche Wirkung. Der Grund: Jeder Reverb-Stil (Room, Hall, Plate, Spring) interpretiert “Größe” unterschiedlich – wie in realen akustischen Umgebungen.

Du arbeitest also nicht mit Millisekunden, sondern mit räumlichem Gefühl. Das klingt radikal – ist aber extrem intuitiv und effizient.

Keine Presets – sondern kreatives Browsen

Statt langer Preset-Listen gibt es die Reverb Matrix: ein XY-Feld, über das du zwischen Room, Hall, Plate und Spring browsen kannst. Jeder Stil bietet einen eigenen Klangcharakter – die Matrix hilft dir, schnell den richtigen Klangcharakter zu finden, ohne Menüs durchzuklicken.

Ein Reverb, viele Spuren: Group Mode

Eines der mächtigsten Features: Group Mode. Damit können mehrere Instanzen des Plug-ins über verschiedene Spuren hinweg miteinander kommunizieren. Du kannst damit:

  • Alle gruppierten Instanzen über ein Fenster steuern
  • Parameteränderungen auf mehrere Spuren gleichzeitig anwenden
  • Automatisch Reverb-Masking zwischen Spuren reduzieren (Cross-Channel Unmasking)

Das ist Reverb für moderne Multi-Track-Projekte – du steuerst nicht nur einzelne Spuren, sondern das räumliche Gesamtbild deines Mixes.

Ein Reverb, das zuhört und sich anpasst

smart:reverb 2 analysiert dein Eingangssignal, um einen Reverb zu erzeugen, der zur tonalen und dynamischen Charakteristik deiner Quelle passt. Dieser Lernprozess wirkt sich auf zwei Dinge aus:

  • Wie sich der Reverb an die Quelle auf einer Spur anpasst
  • Wie mehrere Instanzen im Group Mode miteinander arbeiten

Der Effekt ist bewusst subtil – es geht um Veredelung, nicht um drastische Eingriffe. Wichtig: Das Lernen verändert keine Parameter automatisch – du bleibst immer kreativ am Steuer.

Für Inserts gemacht (aber auch auf Sends top)

smart:reverb 2 ist vor allem als Insert-Effekt konzipiert – besonders wegen der Distance-Steuerung und dem Group Mode. Für klassische Send/Return-Setups kannst du einfach Wet Mode aktivieren – Distance wird deaktiviert und das Plug-in gibt nur das Reverb-Signal aus.

Fazit: Ein Reverb, das denkt wie du

smart:reverb 2 will dich nicht umgewöhnen – das Plug-in möchte dir nur eine musikalischere und intuitivere Art zeigen, mit Räumen umzugehen. Egal ob du Vocals platzierst, Drums staffelst oder komplexe Mixes übersichtlich halten willst: Dieses Tool erlaubt es dir, dich auf den Klang zu fokussieren und nicht auf technische Zahlen. Ein Reverb, das zuhört. Und eines, das deine Wahrnehmung für Raum verändern kann.