Entdecke neue Wege, deinem Mix Tiefe zu verleihen – mit smart:reverb 2 und seinen innovativen Funktionen wie der Distance Control und der kanalübergreifenden Kommunikation.
Beim Musikmischen ist es einfach, Elemente nach links und rechts zu bewegen – aber nach vorne und hinten? Räumliche Tiefe im Mix war schon immer schwieriger zu erreichen, sei es mit dem Mischpult oder mit Plugins. Genau deshalb haben wir uns die Aufgabe gestellt, es dir leichter zu machen.
Während die Wahrnehmung von Tiefe im Mix von mehreren Faktoren abhängt, lässt sich dies mit smart:reverb 2 ganz einfach über einen einzigen, intuitiven Parameter steuern. Dank der Inter-Plugin-Kommunikation tauschen verschiedene Instanzen auf unterschiedlichen Mix-Kanälen Informationen aus, was zu einem klaren Signal ohne Maskierung führt.
In diesem Artikel zeigen wir dir vier Beispiele, wie du smart:reverb 2 einsetzen kannst, um ein Gefühl von Tiefe zu erzeugen – denn wie bei jeder neuen Technologie ist es entscheidend, sie im praktischen Kontext im Einsatz zu sehen.
Den Fokuspunkt im Mix herausarbeiten
Dies ist der naheliegendste Einsatz von Tiefenbearbeitung beim Mischen: Du hast ein Element in deinem Mix, das du als „Hook“ oder Fokuspunkt des gesamten Songs verwenden möchtest. Daher muss es im Vordergrund stehen und darf nicht von den anderen Elementen im Mix verdrängt werden.
In unserem Beispiel haben wir einen einfachen Mix aus Drums, Bass und Keys. Die Drums bilden das Fundament und müssen nicht im Vordergrund stehen. Aber zwischen Bass und E-Piano ist zu Beginn keines der beiden der dominante Part.
Wir laden smart:reverb 2 sowohl auf die Bass-Spur als auch auf die Keys-Spur. Jede Instanz analysiert die jeweilige Spur und erstellt einen passenden Hall-Effekt, der auf Signal und Instrument abgestimmt ist.
Wenn wir beide smart:reverb 2 Instanzen in dieselbe Gruppe hinzufügen (was du in jeder Instanz machen kannst), erscheinen die beiden Instrumente auf dem vertikalen „Front to Back“-Regler. Dort können wir ihre Entfernung und Breite beliebig einstellen, während das Signal immer sauber bleibt.
So einfach ist es, ein Element weiter nach hinten zu schieben und das andere mehr nach vorne zu bringen. Das Ergebnis hörst du hier:
Lead- und Backing Vocals ausbalancieren: vorne und hinten
Nun wechseln wir zu einem komplexen Arrangement aus männlichen und weiblichen Vocals. Jede Stimme hat einen Lead-Kanal, zwei Ad-Lib-Kanäle und mehrere Harmonie-Kanäle – es ist aber nicht sofort klar, welcher welche Funktion hat, wenn man sich die unbearbeiteten Spuren anhört.
Wir sollten Zuhörende dabei unterstützen zu erkennen, auf welche Stimme sie sich konzentrieren sollen und welche als Unterstützung gedacht sind. Tiefe ist ein hervorragender Hinweisgeber dafür. So klangen die Elemente zusammen, als wir sie ins Projekt importiert haben:
Zunächst routen wir die verschiedenen Kanäle in Output-Busse (Lead, Ad Libs, Harmonies), um sie gruppiert zu bearbeiten.
Unterschiedliche Reverb-Charakteristiken hinzufügen
Wir setzen smart:reverb 2 auf alle drei Gruppen und lassen die KI-Analyse ein individuelles Reverb-Profil für jede Quelle erstellen.
Bei den Lead-Vocals schieben wir den Distance-Parameter nach vorne. So stehen sie deutlicher im Vordergrund.
Die Harmonien und Ad Libs rücken wir weiter nach hinten. Gleichzeitig halten wir die Harmonien breiter, damit sie ihre Energie über das Stereofeld verteilen.
Ein Drumkit mit neuer Balance
Im nächsten Beispiel haben wir ein einfaches Drumkit-Projekt. Normalerweise wird das Kit als Ganzes in einem Raum platziert. Einzelne Elemente wie Snare, Hi-Hats und Toms haben vielleicht leicht unterschiedliche Panorama-Positionen, aber man würde nicht erwarten, dass das gesamte Kit im 3D-Raum komplett zerlegt wird. Genau das machen wir hier jedoch. 
Wir haben Kick, Snare, Hi-Hats und Tom sowie Overhead- und Raum-Mikrofonaufnahmen. Ziel ist es, die Snare nach vorne zu holen, Kick und Toms nach hinten zu schieben und die Hi-Hats in der Mitte zu lassen – alles bei ausgewogenen Lautstärken.
Hier unser Ausgangspunkt, der Original-Mix:
Snare weiter nach vorne holen
Wir beginnen mit einem EQ auf der Snare und heben mit einem High-Shelf die Höhen an.
Zusätzlich probieren wir eine Kompression mit smart:comp 2. Allerdings rückt die Snare damit eher nach hinten, vermutlich durch den damit neu kreierten Kontrast zu ihrem eigenen Hall im Kanal mit den Raum-Mikrofonaufnahmen.
Daraufhin fügen wir mit smart:reverb 2 eine neue Hall-Ebene hinzu, analysieren das Signal und wählen einen breiten Hall-Reverb.
Kick und Toms nach hinten setzen
Die Kick klingt weiter hinten, indem wir einen Low-Pass-Filter einsetzen und einen dezenten Halleffekt hinzufügen. Bei tiefen Frequenzen ist Reverb riskant, aber für dieses Experiment halten wir es subtil.
Auch die Toms profitieren von smart:reverb 2, um sie im Mix weiter nach hinten zu setzen. Dieses Mal gehen wir stärker in Richtung Room-Stil mit dem Effekt geht, während die Snare auf der Hall-Einstellung bleibt. Auf der Ebene des Mix-Konsolen-Faders ziehen wir die Toms zudem leiser, was wir bei der Kick nicht unbedingt machen sollten, da dies den Mix stören würde. Dies hat den größten Einfluss auf die wahrgenommene Tiefe der Toms.

Hi-Hats in die Mitte setzen
Für die Hi-Hats sorgt das Verhältnis zwischen Originalspur und Raum-/Overhead-Anteil für eine Platzierung weiter hinten. Zusätzlich geben wir ihnen mit smart:reverb 2 schnell einen Halleffekt, der durch eine kleine Raumgröße und einem Stil zwischen Spring und Room charakterisiert ist.
So ergibt sich eine Staffelung von vorne nach hinten für alle drei Drum-Elemente, hörbar hier:
Mehrere Akkord-Ebenen für komplexe Räume
In diesem Beispiel haben wir drei Ebenen, die gemeinsam die Akkorde bilden, und jede trägt mit ihrem eigenen Charakter zum Gesamtsound bei: Die Flöte liefert hohe, lang anhaltende Töne, der Synth sorgt für einen komplexen Notenbeginn, und das Piano ein sanftes Sustain. Wir platzieren sie jeweils vorne, in der Mitte und hinten.
Die Flöte setzen wir ins Hintergrundfeld, indem wir ihr Signal mit smart:reverb 2 analysieren und den Distance-Parameter weit zurückschieben. Ein Low-Pass-Filter entfernt zusätzlich Höhen und drückt sie nach hinten.
Die Synth-Ebene rücken wir in die Mitte. Dafür senken wir ihre Höhen ab und fügen einen Halleffekt-Stil hinzu, der zwischen Room und Spring liegt.

Das Piano, das bisher fast verborgen blieb, bringen wir nach vorne. Da die anderen Ebenen in ähnlichen Oktavlagen spielen und bereits mit Hall versehen wurden, braucht das Piano selbst keinen Halleffekt.
So klingen die drei Akkord-Ebenen, wenn sie in Vordergrund, Mitte und Hintergrund gestaffelt werden: