6 Wege einen Limiter zu verwenden

Dezember 8, 2023 | How-to

Limiter sind so etwas wie die unbesungenen Helden im Bereich der Audioproduktion. Jeder weiß, dass sie existieren, aber viele Produzenten wissen nicht, wie sie das nützliche Tool auch über Mastering und Maximizing hinaus in ihren Arbeitsablauf integrieren können.

Bevor wir uns damit befassen, wie und wann du Limiter einsetzen solltest, ist es wichtig, zu verstehen, was ein Limiter ist und wie er den Klang beeinflusst.

Einfach gesagt verhindert ein Limiter, dass ein Audiosignal einen bestimmten Threshold überschreitet.

Wenn du bereits weißt, wie Kompression funktioniert, kannst du dir einen Limiter als Kompressor mit einer unendlichen Ratio vorstellen. Egal welchen Wert du für den Threshold festlegst, das bearbeitete Audiosignal wird ihn nicht überschreiten.

Du hast wahrscheinlich auch schon von einem sogenannten “Brickwall-Limiter” gehört. Diese Bezeichnung wurde für frühe digitale Limiter verwendet, die die Fähigkeit besitzen, alles von 0,1dB bis 70dB über dem festgelegten Threshold komplett abzuschneiden. Schon der Name dieses Tools gibt dir ein sehr gutes Bild von seiner Arbeitsweise. So kannst du dir den Threshold eines Limiters als Mauer vorstellen, die der Pegel des Audiosignals nicht überschreiten kann.

In diesem Artikel zeigen wir dir 6 Möglichkeiten, wie du einen Limiter in deinen Produktionsablauf integrieren kannst. Zudem erfährst du bei welchen Anwendungsbereichen du einen einfachen Limiter wie beispielsweise pure:limit oder einen umfassenderen Limiter wie smart:limit einsetzen solltest.

1. Mastering

Ein Limiter wird wahrscheinlich am häufigsten in einer Mastering-Chain eingesetzt. Warum sowohl Hobbyproduzenten als auch professionelle Mastering-Ingenieure Limiter in ihren „Ketten“ platzieren, erfährst du in den folgenden Absätzen.

Ein Limiter ist darauf ausgelegt, den Pegel eines Audiosignals zu erhöhen, ohne unerwünschte Verzerrungen durch Clipping zu erzeugen. Jedoch ist hier Vorsicht geboten, denn der übermäßige Einsatz eines Limiters kann auch zu Clipping in einem Audiosignal führen. Obwohl das Mastering auch andere Aufgaben erfüllt, ist es wichtig, dass ein Mastering-Ingenieur es schafft, einen Track auf verschiedenen Lautsprechersystemen gut und laut klingen zu lassen.

Ein merkwürdiges Phänomen ist, dass Musik oft als „besser“ wahrgenommen wird, wenn sie lauter ist.

Mastering ist ein technischer Prozess, bei dem unter anderem das Herauskitzeln eines jeden zusätzlichen Bruchteils eines Dezibels entscheidend ist. Daher gilt: Je mehr professionelle Features dein Limiter enthält, desto besser. Wenn du nach einem Limiter für deine Mastering-Chain suchst, ist smart:limit eine ausgezeichnete Wahl.

 

2. Der Limiter als Analysewerkzeug

Ein Limiter kann auch nützlich sein, wenn du damit kein Audiomaterial begrenzen möchtest. Viele moderne Limiter, einschließlich unseres hauseigenen Limiters smart:limit, enthalten nützliche visuelle Anzeigen, die die Lautheit des ankommenden Audiosignals abbilden.

Du kannst diese Informationen für deine Analyse nutzen und so ganz einfach Entscheidungen für deinen Mix treffen.

Das kann besonders nützlich sein, um Elemente deines Mixes zu identifizieren, die zu viel Headroom in Anspruch nehmen. Nehmen wir an, dass jedes Mal, wenn deine Gitarrenspur spielt, der Pegel deines Tracks stark ansteigt. Du kannst diese Information nun für dich nutzen und beispielsweise Bassfrequenzen in deiner Gitarrenspur absenken, die Lautstärke reduzieren und somit den Pegel deiner gesamten Mischung reduzieren.

smart:limit kannst du als besonders fortgeschrittenes Analysetool mit sowohl Lautheits- als auch Dynamiküberwachung einsetzen. Der Loudness Analyzer ermöglicht es dir, aus über 20 Lautheitsstandards und Vorgaben von Streamingdiensten zu wählen, sodass du sicherstellen kannst, dass dein Audiomaterial das richtige Level erreicht – sei es bei der Vorbereitung deines Masters für Apple Music oder für den Soundtrack einer Werbekampagne. Ein weiterer großer Pluspunkt von smart:limit ist sein ausgefeiltes Distortion-Monitoring. Es erleichtert dir die Suche nach unerwünschten Artefakten, die durch das Limiting entstehen könnten und die du möglicherweise nicht durch bloßes Zuhören erkennen kannst.

3. Limiting von Gruppen

Wenn du mit einer Gruppe ähnlicher Instrumente arbeitest, wie beispielsweise mehreren Gesangsspuren, Schlagzeug oder Gitarrenparts, kann es eine gute Idee sein, einen Limiter auf den jeweiligen Gruppenbus zu laden.

Wenn du viele Spuren in einer Gruppe zusammenfasst, kann es zu gelegentlichen Build-Ups kommen. Diese entstehen, wenn beispielsweise Teile deines Arrangements so angelegt sind, dass jede Gruppenspur gleichzeitig abgespielt wird.

Wenn du nun einen Limiter in die Effektsektion der jeweiligen Gruppenspur lädst und den Threshold auf den Wert einstellst, den du als maximalen Gain definiert hast, kannst du dem Auftreten von besonders lauten Sektionen durch solche Klangansammlungen entgegenwirken.

Es sollte vermieden werden, dass der Pegel einer Gruppe die meiste Zeit den von dir festgelegten Threshold des Limiters erreicht – denn das würde den Klang der Gruppe verändern. Du solltest diese Technik eher als eine Art Absicherung für unerwartet laute Abschnitte sehen.

Für diese Technik solltest du einen Limiter verwenden, mit dem du die Threshold kontrollieren kannst – ein Feature, das auch in smart:limit enthalten ist.

4. Schütze deine Ohren!

Viele Produzenten arbeiten mit DAW-Templates, die über einen fest platzierten Limiter auf dem Master-Bus verfügen. So ist er automatisch Teil jedes neu erstellten Projektes.

Er ist jedoch nicht dafür gedacht, fürs Mixing- oder Mastering herzuhalten oder kreative Aufgaben zu erfüllen. Dieser Limiter dient als eine wichtige Sicherheitsfunktion.

Wenn du an einem Song arbeitest, kann es passieren, dass du versehentlich Klänge erzeugst, die so laut sind, dass es gefährlich für deine Ohren werden kann. Ein gutes Beispiel für solch einen Fall ist, dass du unabsichtlich eine Rückkopplungsschleife zwischen Kanälen deiner DAW erzeugst oder den Feedback-Regler an einem Delay auf über 100% einstellst. Rückkopplungsschleifen werden mit der Zeit immer lauter, bis sie gefährliche Lautstärkepegel erreichen, die dein Gehör und/oder deine Ausrüstung beschädigen können.

Mit einem Limiter auf dem Master-Kanal stellst du sicher, dass die Ausgabe deiner DAW niemals über 0dB gehen kann, wodurch sowohl deine Ohren als auch die Membranen deiner Lautsprecher geschützt werden.

Für diese Aufgabe brauchst du keinen Limiter mit unzähligen Funktionen. Unser einfach zu nutzender pure:limit eignet sich perfekt für diesen Job.

5. Bassdrum in der elektronischen Musik

Wenn du an elektronischer Musik arbeitest – insbesondere in tanzbaren Genres wie Tech House, Techno, Drum and Bass und Dubstep – ist eine laute, basslastige und druckvolle Bassdrum essenziell.

Wenn du die Wellenform eines professionell produzierten, gemischten und gemasterten Dancetracks betrachtest, wirst du in den meisten Fällen feststellen, dass die Bassdrum den gesamten Headroom beansprucht. So zeigt sich die Bassdrum oft als flache “Wurst” mit Attack und Body auf dem gleichen Lautstärkepegel und einem sehr kurzen Nachklang.

Das liegt daran, dass Produzenten oft die Bassdrum zum lautesten Element in ihrem Track machen. Um dieses Ziel zu erreichen und die Bassdrum so laut wie möglich wirken zu lassen, verwenden sie einen Limiter.

Wenn du einen Limiter in die Bassdrum-Spur lädst, kannst du sie in den Limiter fahren, abflachen und so in eine solide, laute Kick verwandeln. Anschließend kannst du den Output des Limiters so anpassen, dass deine Bassdrum zum lautesten Element in deinem Mix wird – und das ohne zu clippen.

Für diese Technik reicht dir ein einfacher Limiter wie pure:limit, denn wir machen im Prinzip nichts anderes als die Bassdrum sehr hart zu komprimieren.

Schau dir doch nochmal das Bild am Anfang dieses Abschnitts an. Hier siehst du, welchen Einfluss die Verwendung von pure:limit auf einen Bassdrum-Channel haben kann.

6. Draft Mastering

Mastering ist ein komplexes Themengebiet und in diesem Artikel kratzen wir nur an der Oberfläche dieser spannenden Tätigkeit. Jeden Aspekt davon zu beleuchten, würde den Rahmen dieses Artikels bei weitem sprengen. Wir haben übrigens bereits einen Artikel geschrieben, der dir hilft die ersten Schritte in der Welt des Mastering zu machen. Wenn du einfach nur schnell etwas mehr Lautheit aus deinem Song herausholen möchtest, könnte pure:limit die passende Lösung für dich sein.

Nachdem du den letzten Feinschliff am Mix deines neuesten Tracks vorgenommen hast und es kaum erwarten kannst, ihn an andere Künstler, Radiomoderatoren oder Plattenlabels zu schicken, möchtest du natürlich sicherstellen, dass das Level und die Dynamik des Songs mit dem Industriestandard professioneller Produktionen mithalten können.

In einer perfekten Welt würdest du den Song einfach an einen professionellen Mastering-Engineer schicken. In der Realität ist das jedoch nicht immer machbar. Für solche Fälle haben wir pure:limit entwickelt. Mit diesem Plugin kannst du deinen Song mit nur wenigen Klicks auf die erforderliche Lautheit bringen. Wähle dafür einfach ein Klangprofil aus, versetze pure:limit in die Lernfunktion und erhöhe den Pegel nach Bedarf.